
Personalkongress der Printmedienverbände
Unter dem griffigen Motto „Entgelttransparenz, Work 4.0 und Co“ fand am 1. Februar 2018 der erste Personalkongress der Druck-und Medienbranche am neuen Standort des VDMB in Aschheim bei München statt.
In seiner Eröffnung betonte Holger Busch, VDMB-Hauptgeschäftsführer, dass neue Gesetze und Verordnungen massive und unmittelbare Auswirkungen auf die Arbeitswelten in der Print- und Medienindustrie haben. Verlage und klassische Druckereien seien von diesen Veränderungen gleichermaßen betroffen. Gleichzeitig schreite der digitale Wandel immer weiter voran, das Arbeitsumfeld und auch die Ansprüche und Vorstellungen der Arbeitnehmer wandelten sich. Und im Zuge von Industrie 4.0 entstünden auch verstärkt digitale Prozesse in der Welt der Beschäftigten: Work 4.0 sei die Konsequenz.
Den ersten Schwerpunkt bildete das Thema Entgelttransparenzgesetz. Oskar Fuß, Personalleiter, Vogel Druck und Medienservice, und Kathrin Rohlff, VDMB-Rechtsanwältin, stellten wesentlichen Neuerungen und die Relevanz des Gesetzes für Unternehmen vor. In ihrem Doppelvortrag diskutierten sie, ob das Gesetz ein Weg zu mehr Lohngerechtigkeit oder eben doch nur überflüssige Bürokratie sei. Dabei machte Herr Fuß anhand vieler konkreter Fallbeispiele deutlich, worauf Unternehmen und vor allem Personalabteilungen achten müssen. Das Fazit: Das Gesetz kann helfen, Strukturen zu überarbeiten und eine anforderungs- und leistungsgerechtere Vergütung zu praktizieren sowie die Zufriedenheit hinsichtlich der Vergütungspolitik zu erhöhen. Allerdings erhöht das Gesetz den Aufwand im Personalbereich.
Den nicht minder relevanten Themen Werkverträge und Zeitarbeit widmeten sich dann Thomas Maul, Geschäftsführer, Oberpfalz Medien, und RA Marcus Jülicher vom Verband Druck und Medien Bayern. Beide betonten, dass der Abschluss von Werk- und Dienstverträgen ein ganz selbstverständlicher Bestandteil unternehmerischen Handelns ist und bleibt. Der Unternehmer entscheidet selbst, welche Arbeiten er mit eigenen Arbeitnehmern erledigen möchte und für welche Tätigkeit er sich der Angebote anderer Firmen bedient – gerade auch, wenn hohe Flexibilität gefragt ist. Bei der Ausgestaltung konkreter Verträge hob Thomas Maul den Mehrwert der rechtlichen Unterstützung durch Verbandsjuristen hervor.
Der betrieblichen Altersvorsorge und den Chancen des neuen Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) widmete sich Ralph Huge von HDI. Er zeigte, wie sich die betriebliche Altersvorsorge systematisch ausbauen lässt und welche Vorteile der Arbeitnehmer als auch das Unternehmen haben können.
Einen Blick in die Zukunft wagten dann Carsten Hey, Siemens, und Hubertus von Selchow, Hubert Burda Media in ihren Beiträgen zu „Work 4.0 – Digitalisierung und ihre Konsequenzen für die Personalarbeit“. In der praktischen Personalarbeit haben Digitalisierung und das Verhalten der neuen Generation schon längst Einzug gehalten. Elektronische Personalakten und Workflows sowie HR-Chats sind nur einige Beispiele. Aber letztendlich steht die gesamte Personalarbeit auf dem Prüfstand. Diesen Change zu gestalten, ich Chance und Herausforderung zugleich.
Den Abschluss des Personalkongresses 2017 machte Dr. Christof Prechtl von der vbw. In seinem pointierten Vortrag „Alles neu nach der Bundestagswahl?“ zeigte er Kernpunkte einer zukünftigen Regierungsarbeit auf und machte deutlich, welche Veränderungen die neue politische Konstellation in Berlin für Arbeitgeber bringen kann.
Der vom VDMB gemeinsam mit dem Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern sowie dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels Bayern veranstaltete Kongress richtete sich an Entscheidungsträger, Personalverantwortliche und Mitarbeiter in Personalabteilungen. Er bot die Möglichkeit, sich aus erster Hand aktuell und praxisorientiert zu informieren. Die Resonanz bei den Teilnehmern war positiv, eine erneute Durchführung des Personalkongresses im Jahr 2019 wurde angeregt. Doris Martin-Pauls, Mediengruppe Oberfranken: „Ein interessantes neues Format, das kompakt, kompetent und praxisnah relevante Informationen und die Gelegenheit zum Netzwerken bietet.“
